Holzwachs. Holzpflege selbst gemacht. Für Möbel oder Schneidebretter.

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Ich habe einen alten Esstisch, den meine Eltern vor Jahrzehnten mal geerbt haben. Er stand damals immer im Keller, war eher Basteltisch und Kindergeburtstagstisch und entsprechend schrabbelig sieht die Tischplatte inzwischen aus. Nun steht er bei uns in der Diele und brauchte ganz dringend Pflege. 

 

Aber dafür extra etwas kaufen? Nö! Das mach ich lieber selber!

 

Ich hab die Holzpflege auch direkt bei meinem Lieblings-Schneidebrett aus der Küche angewendet. Ergebnis: tadellos.

 

Kaufen muss man ein fertiges Holzwachs definitiv nicht, vor allem, wen man eh alle Zutaten da hat, um es selber zu machen.

 

Gekostet hat es weniger als 1 €. Für gekauftes Holzwachs hätte ich 8 € oder mehr bezahlt.

15 g Carnaubawachs oder 30 g Japanwachs (man kann auch Bienenwachs nehmen, aber dann ist es nicht mehr vegan)

60 g Öl, z.B. neutrales Pflanzenöl, Kokosöl, Mandelöl etc. (ich habe Rapsöl genommen)

7 min / 90° / St. 1

 

Das flüssige Wachs-Öl-Gemisch in ein kleines Schraubglas füllen und abkühlen lassen.

Diese Menge reicht für ca. 3 m².

 

Anwendung:

Mit einem Küchentuch oder Lappen das Holzwachs auftragen und auf dem Holz dünn verteilen. Ich habe es beim Tisch über Nacht einziehen lassen und dann mit einem anderen Tuch nachpoliert, die Holzwachsreste sind dann im Tuch gelandet. Das Schneidebrett habe ich 30 Minuten ruhen lassen, bevor ich mit einem alten Handtuch die überschüssigen Wachsreste abgenommen habe.

 

Die Tischplatte sieht jetzt schon mal um einiges besser aus, nicht mehr so stumpf und trocken, der Tisch glänzt leicht. Die Oberfläche fühlt sich auch viel besser an als vorher, leicht samtig, nicht mehr so rau. Das gleiche mit dem Schneidebrett. Es fühlt sich nicht nach Wachs an, sondern weich und samtig. Nun sind Tisch und Schneidebrett wieder vor Feuchtigkeit geschützt.

 

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Reinigung Thermomix:

 

Da ja verständlicherweise einige Angst haben um ihr teures Küchengerät und dass es mit Wachs eingesaut wird, hier kurz eine Anleitung.

Der Trick der Reinigung ist heißes Wasser. Da das Wachs bei 90 Grad flüssig ist, lässt es sich ab 90° (Bienenwachs sogar schon bei geringerer Temperatur) ganz einfach ausspülen. Ich koche heißes Wasser im Wasserkocher und sobald ich das flüssige Wachs in das Schraubglas gefüllt habe, gieße ich über dem Waschbecken heißes Wasser in den Mixtopf ein, sodass sich die entstandene Wachsschicht (auch oben am Rand) sofort löst. Das gieße ich ab und gebe nochmal heißes Wasser in den Thermomix, schiebe mit dem Thermomix-Spatel eventuelle Reste nach unten, lasse ihn 3 min bei 100° laufen, lasse den Messbecher weg und stecke dafür den Spatel durch die Öffnung. Der ist nach 3 min sauber und wird einfach abgetrocknet. Das Wasser wird abgekippt.

Dann gebe ich nochmal heißes Wasser in den Thermomix plus einen Spritzer Spülmittel und stelle auf Turbo. Dann wieder das heiße Wasser abgießen und wer dann meint, es reicht immer noch nicht, der kann dann nochmal heißes Wasser einfüllen und nochmal mit einer Spülbürste und Spülmittel manuell reinigen. Zum Schluss einfach mit einem älteren Handtuch abtrocknen, das nimmt dann die letzten Reste auf, falls da noch welche sein sollten. 

Wie gesagt, der Trick ist heißes Wasser, so wie man ja auch Wachsreste von Kerzen aus Kerzenhaltern oder Windlichtern entfernt. 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 10
  • #1

    Sabine (Sonntag, 27 November 2016 03:10)

    Wieviel Bienenwachs müsste man nehmen ? 30 g?

  • #2

    Amelie (Sonntag, 27 November 2016 09:20)

    Ja genau, 30 g!

  • #3

    Anja (Sonntag, 23 April 2017 15:23)

    Also, das Ergebnis ist toll, das Wachs ist aber sehr hart und dadurch auch krümelig beim Auftragen. Ich habe Carnauba Wachs genommen. War das bei Dir auch so?

  • #4

    Amelie (Sonntag, 23 April 2017 15:40)

    Hallo Anja

    Carnaubawachs ist ein sehr festes Wachs und daher etwas schwer zu dosieren, etwas zu viel davon (ohne dass die Thermomix-Waage umspringt) und es kann schon zu fest sein. Vielleicht kommt daher das krümelige beim Auftragen, weil es eventuell einen Tick zu viel war? Du kannst es, wenn es dich arg stört, einfach nochmal im Wasserbad erhitzen (sofern du es in einem Glas hast) oder du machst es nochmal komplett aus dem Glas raus und schmilzt es nochmal ein. Dann gibst du einfach nochmal etwas Öl zu, damit die Konsistenz insgesamt etwas weicher und weniger krümelig wird.

    Liebe Grüße, Amelie

  • #5

    Annelie Willenberg (Mittwoch, 26 April 2017 20:38)

    Hallo, ich habe mal eine Frage. Kann ich das Kokosöl durch Kokosfett (Palmin) ersetzen?
    Vielen Dank für die vielen guten Rezepte.
    Annelie

  • #6

    Amelie (Mittwoch, 26 April 2017 20:43)

    Hallo Annelie,

    das kannst du bestimmt auch nehmen, es wird dann allerdings auch nochmal wieder einen Tick fester, weil es ja an sich auch fester ist und einen höheren Schmelzpunkt hat als Kokosöl. Aber funktionieren wird es auch.

    LG Amelie

  • #7

    Marie (Dienstag, 23 Juli 2019 23:09)

    Klingt sehr spannend. Meinst du man kann auch Bienenwachsplatten verwenden?

  • #8

    Michael (Dienstag, 30 Juni 2020 08:57)

    Als Öl würde ich Leinölfirnis nehmen. Das kristallisiert und wir durch den Luftsauerstoff fest. Die anderen Öle und Fette werden mit der Zeit nur ranzig.

  • #9

    Andreas (Dienstag, 12 Januar 2021)

    Nenee, kein Firnis . Das enthält mitunter giftige Zusätze zum härten. Reines Leinöl härtet auch ohne zu ranzen. Dauert nur länger.

  • #10

    holzschuppen (Mittwoch, 25 August 2021 22:32)

    Bitte kein Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl verwenden, es sind sogenannte nicht Selbsthärtende Öle, sie können Ranzig werden und das gute Holz wäre verloren.
    Besser Kokosöl, Leinöl, Erdnuss- oder Walnussöl benutzen �